Die TabakanbaugebieteDie Tabakanbaugebiete
Die TabakpflanzeDie Tabakpflanze
Die Geschichte des Tabakgenusses
Die Tabakpflanze war ursprünglich in Nord- und Südamerika beheimatet. Die Indianer Nordamerikas kauten die Blätter der Pflanze, wobei sie diese zuerst mit Kalk versetzten. In Südamerika wurden die Tabakblätter zu einem Pulver vermahlen und danach geschnupft. In Guyana war es üblich, die Tabakblätter zu kochen und danach die Flüssigkeit zu genießen. In Brasilien wurden die getrockneten Blätter in große Tabakblätter eingerollt und danach geraucht.
So entstand das Rauchen
Die bekannteste Verwendung des Tabaks ist das Rauchen. Dieser Brauch war bei den Maya bereits bekannt und war vor allem bei den Priestern verbreitet. Das Rauchen war damals ein religiöses Ritual. Bei diesen Ritualen verwendete man allerdings keine Zigarren, sondern inhalierte einfach den Rauch des Feuers, in dem die Tabakblätter verbrannt wurden.
Das Rauchen von Tabakblättern etablierte sich erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Europa. Den Startschuss dafür bildete die Entdeckung Amerikas 1492. Christoph Kolumbus beobachtete mit seinen Männern, wie die Eingeborenen Kubas das Ritual des Rauchinhalierens praktizierten. Auch in Europa wurde diese Praxis vorerst übernommen. Man inhalierte den Rauch über die Nase.
Im 16. und 17. Jahrhundert war das Rauchen jedoch in manchen Ländern untersagt. So erließ der russische Zar Michail Romanow ein Rauchverbot im zaristischen Russland. Das Rauchen wurde mit dem Tod bestraft. Währenddessen war der Tabakkonsum in anderen europäischen Ländern durchaus üblich und man belegte diese Sitte mit einer Steuer. Im Jahr 1625 führte der damalige König von England, Jakob I. eine generelle Tabaksteuer ein.
In Spanien und Frankreich kam man schließlich um 1650 auf die Idee, den Tabak in Papier zu wickeln. Damit waren die ersten Zigaretten geboren. Im Zuge der Industrialisierung gewann das Rauchen von Zigarren an Bedeutung. Es war jedoch eine Tätigkeit, die wohlhabenden Bürgern vorbehalten war und galt als Prestigehandlung.
Von der Zigarre zur Zigarette
Allmählich verlor die Zigarre an Bedeutung und wurde durch die Zigarette verdrängt. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in den USA die ersten Tabakkonzerne, die Zigaretten massenhaft produzierten. Das Rauchen von Zigaretten galt als schick und modern. Nach dem Zweiten Weltkrieg blühte in den besetzten Ländern Europas der Schleichhandel. Zigaretten waren damals sehr begehrt und galten als heimliches Zahlungsmittel. Zigarren, Pfeifen und Zigaretten werden heute noch immer in Massen hergestellt. Allerdings hat sich das Image des Rauchers gewandelt. Wer raucht, achtet nicht auf seine Gesundheit und schädigt auch seine Mitmenschen. Beinahe auf der ganzen Welt wird das Rauchen auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Gebäuden eingeschränkt und mit Strafen belegt. Trotzdem stellt die Tabakindustrie heute noch immer einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Allein in Deutschland sind rund 10.000 Menschen in der Tabakindustrie beschäftigt. Die Tabakwirtschaft erzielt noch immer weltweit einen jährlichen Umsatz von 700 Milliarden Euro durch die Herstellung und den Verkauf von Tabakprodukten. Die Tendenz ist jedoch aufgrund der Antiraucher-Kampagnen langsam rückläufig.
Die Zigarre
Die Zigarre ist ein ganz besonderes Naturprodukt. Tabakblätter werden in größere Tabakblätter eingerollt und zu einer Zigarre geformt. Viele berühmte Menschen wie Che Guevara oder Winston Churchill waren passionierte Zigarrenraucher.
Die Zigarre für den Müßiggang
Viele Zigarrenliebhaber bezeichnen die Zigarre als Mittel, um sich zu entspannen, auszuruhen und einfach nichts zu tun. Ihren Ursprung hat die Zigarre in Südamerika. In Mittelamerika rauchten bereits die Maya, Inka und Azteken Zigarren im Rahmen religiöser Rituale. In der Kolonialzeit kam der Tabak schließlich auch in andere Teile der Welt und vor allem nach Europa. Dort genossen die Seefahrer und die reichen Kolonialherren dieses Tabakprodukt. Im 18. Jahrhundert etablierten sich auf dem europäischen Festland auch die ersten Zigarrenmanufakturen. Eine dieser Fabriken befand sich im spanischen Sevilla. Die dort hergestellte Zigarre trug den Namen Corona.
Der Tabak für die Zigarren stammt heute vorwiegend aus Mittel- und Südamerika. Es gibt jedoch auch kleinere Anbaugebiete in Afrika oder Asien. Große Tabakanbaugebiete in Südostasien dienen in erster Linie der Gewinnung von Tabak für die Zigarettenindustrie. Zu den berühmtesten und gleichzeitig teuersten Zigarren gehören handgefertigte Stücke. Dazu zählen beispielsweise die kubanischen Zigarren wie Montecristo, Bolivar oder Cohiba. Auch die Havanna-Zigarren oder sogenannte Habanos fallen in diese Kategorie.
Aufbau der Zigarre
Jede Zigarre hat einen charakteristischen Aufbau. Sie besteht aus einem Deckblatt, der Einlage und dem Umblatt. Das Deckblatt ist das wichtigste Element. Dessen Qualität bestimmt auch die Güte der Zigarre. Die Einlage bildet den Kern der Zigarre und kann aus verschiedenen Tabaksorten zusammengesetzt sein. Die Tabakblätter können dabei zerkleinert sein oder aus ganzen Blättern bestehen. Erstere nennt man Shortfilter und bei der letzteren Variante handelt es sich um Longfilter-Zigarren. Das Umblatt dient dazu, um die Einlage zu halten und ihr eine stabile Form zu verleihen.
Auch der Anbau und die Ernte des Tabaks können unterschiedlich erfolgen. Nach der Ernte werden die Tabakblätter entweder trocken und schattig gelagert oder der Sonne ausgesetzt. Jene Tabakblätter, die vorwiegend im Schatten getrocknet gelagert werden, bilden später das Deckblatt. Tabakblätter, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, werden für die Einlage und den Umbau verwendet. Auch die Art der Tabakblätter spielt eine Rolle. Blätter aus dem oberen Teil der Pflanze gelten als besonders aromatisch. Blätter, die sich im mittleren Teil der Pflanze befinden, haben einen würzigen Geschmack und Blätter aus dem unteren Teil sind eher geschmacksneutral.
Die Tabaksorten
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Tabakpflanzen. Je nach Anbaugebiet unterscheiden sich diese in ihrem Aussehen, ihren Inhaltsstoffen sowie der Intensität ihres Geschmacks. Sie werden auch für unterschiedliche Tabakprodukte eingesetzt.
Die beliebtesten Tabaksorten
Zu den bekanntesten Sorten zählt der virginische Tabak oder auch Virginia-Tabak genannt. Die Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Nicotiana tabacum ist ein Gewächs aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanacae). Seine ursprüngliche Heimat ist Südamerika. Mittlerweile wird dieser Tabak auch in anderen Regionen der Welt als Zigarettentabak angebaut. Der Tabak zeichnet sich durch sein mildes Aroma und seinen relativ geringen Anteil an Nikotin aus. Der Tabak wird für rund zwei Drittel aller Tabakprodukte der Welt verwendet. Darüber hinaus gibt es noch einige besonders edle Tabaksorten.
- Rot Front Korso Dieser Tabak ist sehr würzig und gleichzeitig auch mild. Die Pflanze benötigt nur sehr wenig Platz, weshalb sie auch in kleineren Gärten angebaut werden kann.
- Bauerntabak Diese Tabaksorte stammt aus Nordamerika und wurde dort von den Indianern angebaut. Der Tabak zeichnet sich durch sein intensives Aroma und seinen sehr hohen Nikotingehalt aus.
- Orientalischer Tabak Der Orienttabak erscheint ebenfalls in vielen verschiedenen Sorten. Diese Tabaksorten sind sehr würzig und intensiv im Geschmack, verfügen jedoch nur über einen geringen Nikotingehalt. Aus diesem Grund wird dieser Tabak in erster Linie als Beimischung für Zigaretten- oder Pfeifentabak verwendet.
Andere Tabaksorten hingegen werden fast ausschließlich als Gewürztabak verwendet oder als Ziertabak. Manche Tabaksorten eignen sich als Kautabak oder als Schnupftabak. Für Zigarren werden meistens bestimmte Tabakmischungen benutzt, um der Zigarre das notwendige Aroma zu verleihen. Der für Zigarren verwendete Tabak unterscheidet sich in seiner Würze, seinem Geschmack sowie seinem Nikotingehalt. Zudem variieren die Tabaksorten, die sich in den Zigarren finden, auch nach ihren Anbaugebieten.
Die größten Anbaugebiete für Zigarettentabak und Zigarrentabak
Die größten Tabakanbaugebiete liegen heute nicht in Südamerika oder Mittelamerika, sondern sind in China zu finden. Im Jahr 2019 erntete man dort rund 2,9 Millionen Tonnen Tabak. Somit ist China zum derzeit weltweit größten Tabakproduzenten aufgestiegen. Fast zwei Drittel der gesamten Tabakernte auf der Welt stammt aus diesem Land. Aber auch andere Staaten in Südostasien produzieren heute große Mengen an Rohtabak. In erster Linie produzieren die südostasiatischen Länder Tabak für die Zigarettenherstellung.
Der Tabak, der für Zigarren verwendet wird, stammt hingegen zum Großteil aus karibischen Staaten. Dazu zählen hauptsächlich Honduras, die Dominikanische Republik sowie Kuba und Jamaika.
Für die Herstellung hochwertiger Zigarren sind vor allem Tabakpflanzen aus der Dominikanischen Republik gefragt. Dort gibt es zwei Täler, die für den Tabakanbau bekannt sind. Dazu gehören das Königstal oder Real Tal sowie das Ciabo Tal. Die Dominikanische Republik ist zudem der weltweit größte Hersteller von Premiumzigarren.
Der zweitgrößte Produzent dieser Zigarren ist Honduras. Auch hier gibt es zwei Hauptanbaugebiete, die aufgrund ihrer Bodenqualität für den Tabakanbau besonders geeignet sind. Die Tabaksorten aus Jamaika gelten als milde Tabake, während der Tabak aus Kuba als kräftig und aromatisch eingestuft wird.
Andere Tabakanbaugebiete
Auf der ganzen Welt gibt es eine Reihe von Tabakanbaugebieten. Die bekanntesten findet man in Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik. Aber es gibt auch in den USA große Anbaugebiete für Tabak. Hier setzt man in erster Linie auf den Anbau von virginischem Tabak für die Zigarettenindustrie. Bestimmte Tabaksorten für die Zigarrenerzeugung, die in den USA angebaut werden, bringt man nach der Ernte in die Dominikanische Republik, wo der Tabak zu hochwertigen Zigarren weiterverarbeitet wird. Das gilt vor allem für die Deckblätter von Zigarren.
Tabak wird heute in rund 100 Ländern der Welt angebaut, wenngleich viele Anbaugebiete nicht sehr groß sind. Auch in Deutschland findet man mittlerweile Tabakanbauflächen. Die Hauptanbaugebiete für den Tabak aus Deutschland befinden sich im oberen Rheintal. Außerdem bauen auch viele kleinere Bauern in Afrika Tabak an. Diese Tabakplantagen werden meist in Form von geförderten Projekten betrieben. Darüber hinaus ist es auch möglich, Tabak im eigenen Garten anzupflanzen. Dafür gibt es eine reiche Auswahl an verschiedenen Tabaksorten. Hauptsächlich findet man hierfür den virginischen Tabak. Es gibt jedoch auch Gärten, in denen Ziertabak angepflanzt wird. Dieser Tabak wird jedoch nicht für die Herstellung von Zigaretten oder anderen Tabakprodukten verwendet, sondern dient in erster Linie als Zierpflanze.
Der Tabak botanisch betrachtet
Die Tabakpflanze ist in Europa seit dem 15. Jahrhundert eine wichtige Kulturpflanze. Die Pflanze gehört botanisch betrachtet zur Familie der Nachtschattengewächse, zu denen auch die Tollkirsche oder der Stechapfel gehören. Diese Pflanzen enthalten eine Reihe giftiger Alkaloide. Am bekanntesten ist das Nikotin der Tabakpflanze. Mit wissenschaftlichem Namen heißt die Tabakpflanze Nicotiana. Diese Bezeichnung geht auf den französischen Naturheilkundler Jean Nicot zurück, der diese Pflanzen kategorisierte und als Heilpflanzen verwendete. Die Tabakpflanze gibt es insgesamt in 65 verschiedenen Arten. Als bekannteste Tabakpflanze gilt der virginische Tabak.
So sieht Tabak aus
Beim virginischen Tabak handelt es sich um eine krautartige Pflanze, die ein bis drei Meter hoch wird und mit klebrigen Haaren versehen ist. Die Pflanze hat einen dicken Stängel. Die elliptischen und eiförmigen Blätter können bis zu 50 cm lang werden. Die Blüten erscheinen in verzweigten Rispen und sind kelchförmig. Sie sind weiß und leicht rosa gefärbt. Die Tabakpflanze ist nicht sehr anspruchsvoll und kann fast überall angebaut werden. Da es sich bei den Tabakpflanzen um einjährige Gewächse handelt, müssen sie alljährlich neu ausgesät werden. Die Aussaat erfolgt in unseren Breiten meist im Mai. Im Spätsommer, wenn sich die Blätter allmählich gelblich verfärben, ist Erntezeit. Die Ernte bezeichnet man auch als Tabakbrechen. Die Ernte der Pflanzen erfolgt meist händisch und ist daher sehr aufwendig. Um optimal zu gedeihen, braucht die Pflanze ein warmes und feuchtes Klima. Frost vertragen diese Pflanzen nicht. Aus diesem Grund befinden sich die meisten Tabakanbaugebiete in tropischen Regionen. Aber auch in Deutschland wird mittlerweile Tabak angebaut.
Toxikologie des Tabaks
Da die Tabakpflanze zur Familie der Solanacae oder Nachtschattengewächse gehört, enthält sie neben Nikotin auch andere Alkaloide. Diese sind giftig und wirken auch auf den Menschen gesundheitsschädlich. Für die Tabakpflanze bildet vor allem das Nikotin ein Insektizid, um die Pflanze vor Fressschädlingen zu schützen.
Toxische Inhaltsstoffe
Neben https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-n/nikotin/ enthält die Tabakpflanze Nornikotin und Anabasin. Werden diese Substanzen oral aufgenommen, also verschluckt, kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit anschließender Lähmung des Atemsystems. Der Tod tritt durch Ersticken ein. Der Hauptinhaltsstoff der Pflanze, das Nikotin, wirkt direkt auf das limbische System im Gehirn, das auch als Belohnungssystem bekannt ist. Daher kommt es beim Konsum von Tabakprodukten nach einiger Zeit zu einem Gewöhnungseffekt. Aus diesem Grund wird die Tabakpflanze auch als Droge oder Suchtmittel eingestuft. Das Nikotin wird beim Rauchen inhaliert und von der Lunge aufgenommen. Das Gift überwindet dann die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und dockt an den Opioiden Rezeptoren des Gehirns an, wo es schließlich seine Wirkung entfaltet. Durch das Nikotin wird die Produktion der körpereigenen Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin angeregt, die als Glückshormone gelten. Diese sorgen für ein angenehmes und entspanntes Gefühl. Eine Zigarette enthält ungefähr zwei Milligramm Nikotin. Für den Menschen stellt eine Menge von 500 mg die tödliche Dosis dar. Das entspricht etwa dem Konsum von 250 Zigaretten, die gleichzeitig geraucht werden.
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